Ausstellung

Breaking Points

Malerei, Fotografie und Skulptur
14.10. – 06.11.2022
Vier Künstler*innen, die ihre Arbeitsstätten in den XTRO-Ateliers auf dem Gelände der Rathenau-Hallen in Berlin Oberschöneweide haben, stellen ihre aktuellen Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Installation und Skulptur vor

Ila Wingen, Steffen Blunk, Michael Koch und Jochen Schlick arbeiten schon längere Zeit zusammen. Figürliche Darstellungen sind ihre gemeinsame Basis. Die vier haben inzwischen einen Grad von Vertrautheit erreicht, der es ihnen gestattet, sich unvoreingenommen den jeweils anderen Werken zu öffnen und ihnen auf den Grund zu gehen.

In der Ausstellung geht es um Entdeckungen, die unter der Oberfläche von Kunstwerken wahrgenommen werden können. Die Arbeiten enthalten immer Brechungen, die den Betrachter:innen die Möglichkeit, den Raum eröffnen, sich Gedanken über die eigene Interpretation zu machen. Dabei werden Sehgewohnheiten und Konventionen hinterfragt. Die Beschäftigung mit den verschiedenen Sichtweisen der Ausstellenden bietet die Chance, eigene Haltungen zu hinterfragen und zu ändern.

In Kooperation mit der Stiftung Reinbeckhallen.


Teilnehmende Künstler*innen

Der eigene wie auch der fremde Körper in Relation zu „Raum“ ist ein grundlegendes Thema der Künstlerin Ila Wingen. „Raum“ bezeichnet hier den Spannungsraum von Privatheit und Öffentlichkeit. Körper per se wird in Frage gestellt: seine Form, sein Ausdruck, seine Zugehörigkeit sowie der Dialog, der durch Körper selbst entsteht. Malerei, abstrakt, konkret, figürlich bis hin zur Installation von Objekten sind einige
der Ausdrucksmittel der Künstlerin.

Steffen Blunk untersucht in seiner Malerei das Selbst- und Fremdbild idealtypischer Frauen. Durch das Herausschnitzen der Figuren aus den auf Holz gemalten Bildern legt Blunk tiefere Schichten frei – wortwörtlich im Holz, symbolisch unter der Haut. Und so bricht er das Makellose der Oberfläche auf und zeigt Verletzliches, Verletztes dahinter.

Die Skulpturen von Michael Koch wirken durch die Materialität Keramik zunächst wie Abbilder von Fossilien oder Larven. Ihm geht es dabei um die Frage: was könnte sein? Wie mögen sie ausgesehen haben, die ersten Wesen, als sie vor Millionen von Jahren den Ozean verließen? Seine Figuren sind voller Sinnlichkeit und regen die Phantasie der Betrachter:innen an.

Mit Malerei und Fotografie greift Jochen Schlick die Veränderung des Umgangs mit Begehren und Suche nach Nähe im digitalen Zeitalter auf. Er thematisiert die immer gleichen Posen der Nutzer auf Instagram und Co. und bricht sie mit Ironie. Die Figuren sind zwar sexy, aber als Selbstdarsteller wirken sie alles andere als souverän.