Offene Druckwerkstatt mit Plakatdruck an einer historischen Krause-Kniehebelpresse
Ein Künstlerbuch oder Kunstplakat kann nicht nur historisch Bedeutsames bündeln. Beide Medien haben das Potential, kultur- und sozialpolitische Debatten zu provozieren. Die Offene Druckwerkstatt „Buch und Bild Havanna – Berlin“ will Künstlerbüchern und Plakatkunst aus Kuba nun zum Sprechen bringen.
Yamilys Brito Jorge, Leiterin der Grafikwerkstatt Taller Experimental de Gráfica de la Habana und Ulrike Koloska, wissenschaftlich-künstlerische Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin haben sich zusammen mit Studierenden der HU Berlin auf die Suche nach visuellen Entsprechungen begeben. Innerhalb eines universitären Rahmenprogramms entschlüsseln sie graphische Metaphern und Sujets, verborgene Zusammenhänge zwischen Schrift und Bild, experimentieren mit Drucktechniken.
Untersucht werden historische wie kulturelle Entwicklungen und Zusammenhänge. Welche Transformationen finden aktuell in der kubanischen Gesellschaft statt? Und wie spiegelt der Buchdruck diese Entwicklungen technisch und gestalterisch wider? Die Studierenden spüren zeitspezifische Erzähl- und Gestaltungsmuster auf und diskutieren diese in einem transkulturellen Kontext. Kooperation und Dialog verschafft den Studierenden einen differenzierten Blick auf die kulturelle Vielfalt Kubas – mit ihren Widersprüchen und verschiedenen Identitätsmodellen.
Die im studentischen Workshop entstandenen grafischen Objekte werden sowohl in der offenen Druckwerkstatt, als auch in der aktuellen Ausstellung Otro amanecer en el trópico präsentiert. Interessierte Besucherinnen und Besucher erhalten am 18. November die Gelegenheit, einen exklusiven Einblick in den Arbeitsprozess bekommen: Fragen und Anregungen können vor Ort an die beteiligten Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen gerichtet werden.