Die Pandemie der letzten drei Jahre war für die Menschen weltweit mit großen Herausforderungen und Entbehrungen verbunden. Mit am meisten unter der Situation gelitten haben Kinder und heranwachsende Jugendliche, die gleichzeitig wohl über die geringste Lobby für ihre Interessen verfügten. Ihr Leben wurde auf den Kopf gestellt.
Die gesundheitlichen, sozialen und emotionalen Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche aufzufangen, ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Daher eröffnet die Stiftung Reinbeckhallen in diesem Herbst eine Ausstellung, die sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche richtet. Unter dem programmatischen Titel a touch of playfulness bietet sie Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Kunsterlebnis und ermöglicht allen Besucher*innen einen spielerischen Zu- und Umgang mit Gegenwartskunst.
a touch of playfulness zeigt Filme, Installationen, Mixed-Media-Arbeiten, Gemälde, Fotografien, Videoprojektionen und Skulpturen von einundzwanzig Künstler*innen aus dem In- und Ausland. Die zwischen Ende der 1980er und Anfang der 2020er Jahre entstandenen Werke geben Einblick in die Sammlungen der Stiftung Reinbeckhallen und ihres Gründers Sven Herrmann. Thematisch gruppiert, regen die Kunstwerke dazu an, darüber nachzudenken, wie wir die Welt um uns herum sehen und wie wir uns mit ihr auseinandersetzen. Gleichzeitig entdecken wir auch, wie diese Künstler*innen sich ähnlichen Konzepten wie Perspektive, Zeit, Materialität, Identität und Technik auf unterschiedliche, aber spielerische Weise medien- und kontinentübergreifend zuwenden.
Künstler*innen | Fides Becker, Fischli & Weiss, Peter Funch, Miklos Gaál, Isca Greenfield-Sanders, Sam Grigorian, Sigalit Landau, Martin Liebscher, Niko Luoma, Rei Naito, Sebastian Neeb, Marilène Oliver, Jyrki Parantainen, Dan Perjovschi, Charles Sandison, Yoshihiro Suda, Clemens Tremmel, Santeri Tuori, Raissa Venables und Zhao Zhao
Die Werke in a touch of playfulness werden an verschiedenen Modulen präsentiert, deren geometrische Formen an Teile eines Tangrams erinnern, eines Legespiels, das vor 2.500 Jahren in China entstand. Die Legende besagt, dass einst ein Mönch seinem Schüler den Auftrag erteilte, auf Reisen zu gehen und die vielfältige Schönheit der Welt auf eine einzige Keramiktafel zu malen. Bei seiner Rückkehr fiel die Tafel zu Boden und zerbrach in sieben Teile. Der Schüler versuchte tagelang erfolglos, die Tafel wieder zu einem Viereck zusammenzulegen. Schließlich verstand er, dass er die Schönheit und Vielfalt der Welt auch in den unendlich vielen Formen, Bildern und Muster aus den sieben Teilen seiner zerbrochenen Keramiktafel entdecken konnte, wenn er die Teile immer wieder anders zusammenfügt.
Die Ausstellungsmodule in a touch of playfulness greifen diesen Grundgedanken auf und ermöglichen Besucher*innen, sich frei durch den Ausstellungsraum zu bewegen und die Kunst aus vielfältigen Blickwinkeln und Perspektiven zu betrachten. Kinder und Jugendliche erhalten am Eingang einen besonderen Erkundungsbogen, der auf unterhaltsame Weise zu sieben ausgewählten Kunstwerken führt und dazu inspiriert, selbst kreativ zu werden und sieben Teile eines Tangrams zu sammeln.
Die Ausstellung a touch of playfulness wird von einem vielseitigen Programm begleitet. Für weitere Informationen besuchen Sie unser Programm zur Ausstellung.