Nachdem sich Nils Ohlsen als Kurator mit Lovis Corinth und dessen Öl- und Aquarellbildern befasste, begann er sich 2003 auch von einer künstlerischen Position her mit Aquarellen zu beschäftigen. Inspiriert von Corinth, Sonia Delaunay, Ellsworth Kelly, Callum Innes und weiteren modernen und zeitgenössischen Künstler*innen, hat Ohlsen die letzten zwei Jahrzehnte damit verbracht, seine Umgebung zu malen. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre experimentierte er mit Farben, Materialien und Formaten und bindet seit Neuestem Medien wie Fotografie in seine malerische Praxis ein. Er hat über 2000 Aquarelle geschaffen, 70 Skizzenbücher gefüllt und mehrere Leporellos erstellt. Eine kuratierte Auswahl von seinem umfassenden Oeuvre wird vom 30. April bis 22. Mai 2022 im Projektraum der Stiftung Reinbeckhallen präsentiert.
Ohlsen (*1967 Oldenburg, Deutschland) ist Künstler, Kunsthistoriker und Kurator und lebt in Oslo, Norwegen. Er promovierte an der Freien Universität Berlin, hat viele bedeutende Ausstellungen kuratiert und zahlreiche Publikationen zur Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart veröffentlicht. Ohlsen war wissenschaftlicher Leiter an der Kunsthalle Emden (2006–2010) und Direktor für Alte Meister und Moderne Kunst am Nationalmuseum in Oslo (2010–2018). Zur Zeit ist er Direktor des Lillehammer Kunstmuseums. Towards Abstraction ist Ohlsens erste institutionelle Ausstellung.