Stadtlabor Wilhelminenhofstraße

Das Stadtlabor Wilhelminenhofstraße ist ein Experiment mit Bewohnern der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide. Im Transitraum zwischen Ostalgie, Alltag, Neugier werden Erinnerungen, Bilder, Informationen und Wünsche vor Ort auf der Wilhelminenhofstraße gesammelt.

Ziel des Stadtlabors ist ein lebhafter Dialog und eine Ausstellung, die das zusammengetragene Material im Projektraum der Stiftung Reinbeckhallen präsentiert.

Unterstützen Sie das Projekt mit Fotos, Geschichten und Beiträgen zur Wilhelminenhofstraße hier.

Im Industriesalon ist bereits jetzt umfangreiches Fotomaterial zu Schöneweide vorhanden. Dazu gehört eine nahezu vollständige Fotodokumentationen der gesamten Straße von 1962, 1989 und 1992. Eine neue Dokumentation für das Jahr 2022 soll erstellt werden, in die unter anderem die Ergebnisse des Statdlabors einfließen sollen.

Katalog Kunst & Hallen. Kunstsinn über Mauern hinweg

Der Katalog Kunst & Hallen. Kunstsinn über Mauern hinweg (Deutsch und Englisch) ist in der Stiftung Reinbeckhallen erhältlich oder online (bitte E-Mail an: info@stiftung-reinbeckhallen.de) bestellbar. Mit Texten von Solange Lingnau, Dr. Uwe Neumann, Tereza de Arruda und Stephan Koal.

Details: 30 x 20 cm, 100 Seiten Inhalt, ca. 70 Farbabbildungen als Broschur in Wellkartonmappe geklebt

Gestaltung: Huelsenberg Studio und Niklas Sagebiel

Verlag: Verlag für Moderne Kunst

Verkaufspreis: 24 EUR

 

Solange Lingnau, Direktorin der Stiftung Reinbeckhallen
„Die von Tereza de Arruda kuratierte Ausstellung ‚Kunst & Hallen. Kunstsinn über Mauern hinweg‘ bietet uns die Gelegenheit, aktuelle kulturpolitische Strukturen und ihren Wandel zu besprechen, über die eigene Position als Kulturinstitution zu reflektieren und uns in eben diesem gegenwärtigen Szenario selbst zu erkennen. Die Ausstellung erlaubt einen Blick in diese Diskussionen, die besonders für uns als junge Institution auf- sowie anregend sind.“

 

Dr. Uwe Neumann, Direktor der Kunsthalle Rostock
„Die Geschichte der Kunsthalle Rostock hat eine herausragende Bedeutung. Sie war 1969 für die Ostseebiennale, die einzige Biennale der ehemaligen DDR, gebaut worden. Mit ihrer puristischen Architektur ist sie ein zeitloser Ort mit internationalem Stellenwert. Neben der Beschäftigung mit der eigenen Sammlung war es für uns aber auch immer wichtig, unserer speziellen Bedeutung als einziger Kunstmuseumsneubau in der DDR gerecht zu werden. So waren wir für viele Künstler:innen aus dieser Zeit die erste Ausstellungsadresse nach der Wiedervereinigung. Wir freuen uns sehr, dass viele Künstler:innen vor allem aus dem Raum Berlin, die wir bei uns gezeigt haben, nun – bedingt auch durch Ankäufe unserer Sammlung – in Berlin zu sehen sind.“

 

Tereza de Arruda, Curatorial Statement
„Als authentisches Denkmal der DDR-Kulturgeschichte erfüllt und erweitert die Kunsthalle Rostock ihre Funktion als Kunst- und Kulturvermittler innerhalb zweier unterschiedlicher politischer Systeme. Wie ein Leuchtturm im Norden der DDR schuf das Museum eine Orientierung und ermöglichte die Navigation Richtung Kulturaustausch. Nicht nur metaphorisch, auch in der Realität überstand dieses stabile Bauwerk Stürme und hohe Wellen über Jahrzehnte. Ihre besondere Geschichte als Teil der deutsch-deutschen Kulturpolitik der letzten fünf Jahrzehnte und ihres brüchigen Charakters sind Bestandteil des Zeitgeistes. Wir wollen zeigen, dass Kunst heute weder als Sieger noch als Opfer, sondern als Zeitzeuge existiert. In jeder Epoche gibt es neue Fragen, und die Kunst gibt uns die Antworten. Kunst ist keine Folge, sie ist eine Ursache. Kunst soll sich nicht als Produkt beweisen. Kunst soll die Produktion von Werten vervielfältigen. Diese Werte werden jedoch zum Teil von Ideologien und Grundsätzen diktiert. In der Zeit des Kalten Krieges, als die Kunsthalle Rostock entstand und der Großteil ihres Bestands geschaffen wurde, herrschte eine massive Konkurrenz zwischen Osten und Westen. Die Kunst diente als Propaganda und Beweismittel der eigenen Identität, des Potenzials und der Stärke.“